Wie ändere ich schlechte Gewohnheiten?

Sabina Haas

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22.11.2021

Sie kommen, um zu bleiben. Schlechte Gewohnheiten. Wie entstehen sie und was kann man tun, um sie wieder los zu werden?

Darüber redeten wir – Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas – in unserem EspressoTalk #25. Hier gibt’s die Nachlese.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Gewohnheiten geben uns Sicherheit. Der mentale Aufwand dabei ist geringer als wenn man jedes Mal das Rad neu erfindet. Man muss nicht nachdenken und kann die „stark ausgebauten Autobahnen im Gehirn“ automatisch befahren, das dazugehörige Verhalten ist gut geübt und kommt elegant und mit Leichtigkeit daher.

Viele Gewohnheiten sind demnach sinnvoll und erleichtern unser Leben. Aber nicht alle fallen in diese Kategorie. Unbewusste Routinen, der „innere Schweinehund“, lästiger mentaler Ballast erschwert uns oft das Leben. Mit einem Stoßseufzer kommt es daher: „Veränderung ist halt soooo schwer!“

Im Life- & Health-Coaching von Heidi ist genau das häufig das Thema. Klient*innen wollen schlechte Ernährungs- oder Lebensstilgewohnheiten loswerden.

Heidi startet in der Beratung oft mit drei Tricks:

  1. Entzaubern: durch das Verstehen, was da gerade passiert – z.B.: was macht der Zucker in meinem Körper – sind manche Verhaltensweisen dann nicht mehr interessant. Ich hole mir durch das Verständnis wieder die Macht über meine Gewohnheit.
  2. Entfernen von Triggern oder vermeiden von bestimmten Settings
  3. Alternative Verhaltensweisen werden mit schönen Dingen kombiniert: Laufen gehen und Podcast hören zum Beispiel.

Wie bei vielen Veränderungs-Themen kommt dem Ziel eine wichtige Rolle zu. Es gilt zu erkennen, welches das „richtige“ Ziel ist für die Veränderung, das heißt, wir brauchen ein starkes Bewusstsein für den Nutzen oder den Wert, der in diesem Ziel steckt. Die interessante Frage dabei ist: „Was soll dann anders sein?“

Man muss sich bewusst werden, wie es dann weiter geht, wenn die Gewohnheit geändert wurde. Dabei unterscheiden wir die einfachen Ziele – low hanging fruits – wie z.B.: Obst statt der Schokolade zu essen und macht das Obst leicht verfügbar.

Größere Themen wie z.B. Zeitmanagement brauchen meistens mehr als eine reine Verhaltensänderungen. Da geht es vor allem um das Entmachten von hinderlichen Beliefs im Mindset. Man muss erst mal dafür sorgen, dass man sich „Pausen nehmen darf!“

20 -30 Dinge machen unseren Lebensstil aus.
Da ist wohl interessant, für sich selbst heraus zu finden, welche Gewohnheiten den eigenen Lebensstil wie wenn man sich mal darüber Gedanken macht, mit welchen kleinen Änderungen man großen Einfluss auf den eigenen Lebensstil nehmen kann.

Bei vielen Menschen entsteht der Veränderungswunsch durch einen hohen Leidensdruck. Es entsteht das Bewusstsein, etwas ändern zu wollen. Und genau diese Entscheidung – dieses „ich will“ ist besonders wichtig für das Gelingen. Disziplin alleine ist oft nicht ausreichend. Die Stärke der Motivation ist hier entscheidend.

Hier geben wir einige Tipps und Tricks zum Verändern von hartnäckigen Gewohnheiten aus unserer Coaching-Praxis:

• Man stelle sich das Worst-Case-Szenario vor: was passiert, wenn sich nichts ändert? Das ist oft ein Game-Changer.
• Wichtig ist es, von Anfang an Rückschläge einzuplanen und sich zu überlegen, was mache ich dann.
• Hol dir Hilfe! Mit einem Buddy gemeinsam geht es leichter.
• Man kann auch der Buddy für sich selbst sein und sich durch Selbstliebe diese Veränderung ermöglichen und erleichtern
• Stell dir die Frage: wie geht es leichter, diese Veränderung zu schaffen?
• Seien wir nachsichtig mit uns selbst: sei darüber bewusst, dass unser Verhalten immer so gut ist, wie wir es in der Situation hinbekommen.
• Slowly but surely! Kleinste tägliche Veränderungen bewirken nach einiger Zeit eine große Veränderung (Empfehlung: die 1% Methode von James Clear)
• Man kann sich in einer Community oder von einem Buddy gute Inspirationen holen.
• Take your Time: neue Gewohnheiten brauchen 20 – 250 Tage um stabil und sicher installiert zu werden.
• Verbinde dich mit deinem Ziel. Täglich!
• Entmachte hinderliche Beliefs. Da gibt’s oft sehr viele blinde Flecken und es bietet sich die Arbeit mit einem Coach an!
• Gönne es dir! Die Liebe zu sich selbst macht vieles möglich.
• Frage dich: was kann ich heute ändern? Was kann ich heute tun, damit ich meinem Ziel einen Schritt näher komme?

If you can change your habits, you can change your life!

Viel Freude und Erfolg dabei.

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Fotocredit: www.unsplash.com

EspressoTalk


Mit meinen beiden lieben Kolleginnen Doris Maybach und Heidi Hauer öffnen wir gemeinsam jeden zweiten Mittwoch Morgen um 8.00 h unseren Espresso Talk und gestalten 30 bis 40 Minuten voller Inspirationen und Impulsen für den Tag.

Wir widmen uns wöchentlich einem anderen interessanten Thema, lassen Ergebnisse aus der Forschung, unsere Erfahrung als Coaches und unsere ganz persönlichen Lebenserfahrungen einfließen – kurz und knackig.

Gutes Leben und Arbeiten ist der neue Clubhouse-Club von Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas. Wir widmen uns der Frage, wie geht das gute Leben? Was braucht es, um es bewusst zu gestalten? Es geht um Themen rund um Lebensstil, Life Balance, Lebensfreude, Herausforderungen und Sinn. Um wöchentlich mit dabei zu sein, folge uns bitte auf Clubhouse.