Holiday forever.

Sabina Haas

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14.09.2021


Urlaub vom Alltag oder Urlaub im Alltag?

Reden wir mal über den Urlaub. Nachlese zu unserem EspressoTalk #20 vom 1. September 2021. Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas machen heute mal ein Gedankenexperiment:

Wir tauchen ein in die faszinierende Vorstellung, das eigene Leben so zu führen, dass man gar keinen Urlaub mehr braucht. Den Alltag so gestalten zu können, dass man sich dann nicht mit letzter Kraft in den Urlaub retten muss.

Wir diskutieren in unserem Clubhouse-Talk diese Idee und auch die Frage nach den Möglichkeiten, sich den Erholungswert des Urlaubs im Alltag noch zu verlängern.

Unseren Clubhouse-Saison-Auftakt im Spätsommer gestalten wir noch ganz unter dem Eindruck unserer aktuellen Urlaubserfahrungen.

Die einen haben sehr stabile, erprobte Urlaubsgewohnheiten, genießen die Erholung zu jährlich gleichen Zeiten an bekannten Orten in erprobten Familien- und Freundeskonstellationen und ziehen daraus den maximalen Erholungswert.

Die anderen verschaffen sich mal ganz neue Erfahrungen und erleben wunderbare, inspirierende Momente im Hier und Jetzt. Am Land die Seele baumeln, am Strand lesend, Bergwandernd die Natur genießen, fremde Städte erkunden, Verwandte und Freunde besuchen – die Urlaubsmöglichkeiten sind so vielfältig, sodass jeder und jede seins und ihrs finden könnte.

Ganz egal wie man selbst für sich diese Zeit gestalten kann und will, für die meisten von uns ist es eine sehr wertvolle Zeit. Man plant Urlaub, arbeitet drauf hin, schafft vorher noch so viel, ist gestresst und ausgepowert. Und dann endlich kann man sich im Urlaub von seinem stressigen Leben erholen.

Mit hängender Zunge – die gefühlte Notwendigkeit, dass nun endlich Urlaub sein möge, sich endlich rüber zu retten in den Urlaub – viele von uns kennen das Gefühl nur zu gut. Es scheint so, als müsste es so sein, als würde unser Lebensstil das bedingen.

Aber könnte es auch anders sein? Könnte man ein Leben führen, von dem man sich nicht im Urlaub erholen müsste? Und wenn ja, wie?

Eine gute Idee ist es, sich den Erholungswert des Urlaubs im Alltag noch zu verlängern. Mit mentalen Ankern wie Fotos, die man zum Beispiel als Hintergrundbild am PC hat, schöne Steine oder Muscheln die man im Urlaub gefunden hat und in einer Schale am Tisch dekoriert, Oder andere Souvenirs, mit denen man sich diese schönen, besonderen und erholsamen Momente in den Alltag hinein holt.

Diese kurzen Momente des Innehaltens, achtsame Pausen und Rituale können sehr wertvolle Energietankstellen im Alltag sein. Je bewusster wir diese Pausen, das Leben im Moment, diesen Boxenstopp als Möglichkeiten im eigenen Alltag gestalten können, desto mehr Energie können wir daraus erhalten.

Ja, darf ich denn das?
Es gilt nun auch zu erkennen, dass man es selbst in der Hand hat, diese Ruheoasen in seinem Alltag zu schaffen. Ob man Zen-Meditation übt oder einfach mit einer Teetasse in der Hand in die Luft schaut, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Aber oft scheitert es mehr oder weniger daran, sich das einfach zu erlauben. Es gibt ja noch so viele „wichtige“ Dinge zu erledigen! Wie setzt man also die eigenen Prioritäten so, dass diese kurzen Momente der Erholung – diese Perlen im Alltag – die richtige Bedeutung bekommen.

Alles eine Frage der Haltung!
Es dreht sich also vieles um diese Erlaubnis, die man sich selbst erteilt. Erst wenn man selbst entscheidet, dass es in der eigenen Verantwortung liegt, ob man Urlaubsmomente im Alltag genießen kann oder nicht, dann wird es auch möglich.

Mentale Möglichkeit: Es darf auch leicht gehen!
Wir brauchen die mentalen Ziel-Bilder, die es uns erlauben, dass es leicht gehen kann und dass die erfolgreichen Ziele erreichbar sind. Wir achten auf unsere Worte, auf unsere Bilder im Kopf und die vielen Stehsätze, mit denen man sich das Leben schwer macht.

„Ich hab immer so einen Stress.“ Für manche ist Netzwerken eine Graus und Energieräuber, andere sehen es als wunderbare Quelle von Inspiration und Unterhaltung. Es ist wunderbar wenn ich Geld verdienen „kann“, es ist anstrengend, wenn ich „muss“.

Daran schließt sich auch gleich die Frage an, ob man Urlaub MACHT oder Urlaub BRAUCHT?
Auch in dem Zusammenhang kann man über den bewussten Umgang mit der eigenen Sprache einen großen Unterschied im Leben erzielen.

Wenn es uns gelingt, eine Haltung einzunehmen, in der wir uns erlauben, ein Leben zu kreieren, in dem wir Urlaub machen und nicht Urlaub brauchen, können wir das Hamsterrad verlassen.

Wir müssen dann nicht mehr „auf Pump“ leben und ständig im roten Bereich laufen um dann im Urlaub endlich aufzutanken.

Über die Erwartungshaltung an sich selbst hat man einen großen Hebel. Muss ich Druck im Alltag haben, um das Gefühl von „wichtig und erfolgreich“ zu haben? Oder darf ich mir erlauben, dass etwas Neues entstehen kann?

Was erlaubst du dir eigentlich?
Wir werden sehr stark durch unsere frühen Erfahrungen in der Familie und unsere Kultur geprägt. Was haben wir da alles so gelernt – …. über den Ernst des Lebens ….. und was man noch so alles „müssen muss …..“

Was hindert mich, diese Haltung zu verändern?
Ist es wirklich so „schwierig“ mehr Leichtigkeit ins Hamsterrad zu bringen und Geschwindigkeit rauszunehmen? Wie kann ich mein Hamsterrad in mein eigenes Tempo bringen? Oder überhaupt verlassen. Wie kann ich herausfinden, was im Alltag vielleicht doch möglich wird?

Wie oben beschrieben, hilft es wirklich, zu reflektieren und zu erkennen, wo der eigene Druck eigentlich herkommt.

Andererseits könnte man auch mal mit sich selbst ein Experiment machen: Geh mal wie ein Tourist durch das eigene Leben, durch deine eigene Stadt und schau, was du da noch alles an Perlen entdecken kannst. Schau, welche Möglichkeiten du in deinem Alltag noch finden kannst!

Sei doch bitte mal ganz entspannt und spontan!
Wenn wir hier über das Reflektieren der eigenen Haltung reden, dann muss man auch mal da hinschauen, ob man nicht selbst auch hier noch einen Optimierungsgedanken unterschwellig mitlaufen hat. Es kommt sonst einfach nur noch ein TODO dazu: man muss auch noch „Sommerfeeling“ haben und ganz entspannt sein. Also eigentlich packt man sich da beim „persönlichen Streamlining seines optimalen Lebens“ noch etwas oben drauf.

Das ist nicht gemeint! Es geht wirklich nicht darum, Entspannung zu verordnen, sondern sich zu erlauben, die eigene Haltung zu ändern! Wenn im Urlaubskoffer immer noch mehr Dinge dazu kommen, geht der Koffer einfach nicht mehr zu. Du darfst dich also auch entscheiden, was du aus dem Koffer wieder auspackst, nicht mehr brauchst und einfach zurück lassen kannst.

DU DARFST!
Damit gelingt dieser Ausstieg aus der Opferhaltung und du steigst ein ins Gestalten von deinem eigenen Leben:

  • Du erlaubst dir, im Alltag barfuß zu gehen, und nicht nur am Strand.
  • Du achtest auf deine Worte und sagst „ich möchte“ statt „ich muss“
  • Du findest deine Perlen des Alltags und erlaubst dir, was DU willst!

#urlaubsgefühle #haltung

Foto: privat, rawpixel

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EspressoTalk

Mit meinen beiden lieben Kolleginnen Doris Maybach und Heidi Hauer öffnen wir gemeinsam jeden zweiten Mittwoch Morgen um 8.30 h unseren Espresso Talk und gestalten 30 bis 40 Minuten voller Inspirationen und Impulsen für den Tag.

Wir widmen uns jedes mal einem anderen interessanten Thema, lassen Ergebnisse aus der Forschung, unsere Erfahrung als Coaches und unsere ganz persönlichen Erfahrungen einfließen – kurz und knackig.

Gutes Leben und Arbeiten ist der neue Clubhouse-Club von Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas. Wir widmen uns der Frage, wie geht das gute Leben? Was braucht es, um es bewusst zu gestalten? Es geht um Themen rund um Lebensstil, Life Balance, Lebensfreude, Herausforderungen und Sinn. Um wöchentlich mit dabei zu sein, folge uns bitte auf Clubhouse.

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