„Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, wir laufen nur schneller daran vorbei.“
Wir starten unseren 4. Clubhouse Talk mit diesem Zitat von George Orwell. Wir nehmen uns heute Zeit, um über unsere subjektive Wahrnehmung der Zeit und den individuellen Umgang mit der Zeit zu reflektieren.Warum ist die Zeit so knapp?

Wie erleben wir Zeit?
Schon seit 1750 gibt es Aufzeichnungen darüber, dass sich das Zeit-Erleben verändert. Das ist also gar nichts Neues. Durch die Verdichtung von Handlungs- und Erlebnisperioden, erscheint uns die Zeit verkürzt. Mehr Lebenstempo also durch Multitasking! Die Gegenwartsschrumpfung – das ist die Zeit, in der konstante Lebensbedingungen herrschen, steht der Zukunftsexpansion gegenüber: steigende Undurchschaubarkeit und gefühlter Verlust von Kontrolle führt zum subjektiven Eindruck, dass die Zeit immer schneller vergeht. Frauen empfinden Zeitdruck mehr als Männer. Es gibt keinen signifikanten Unterschied in den Altersgruppen. Die aktuell letzten 10 Jahre werden als schneller vergangen erlebt. Wenn man viele Routine-Tätigkeiten ausführt, erlebt man den Zeitablauf als schneller. In emotional schwierigen Situationen vergeht die Zeit gefühlt langsamer. So hat man also mehr vom Ärger! Eine mögliche Maßnahme kann sein, sich öfter mit abwechslungsreicheren Tätigkeiten zu befassen, sich immer wieder mit neuen Herausforderungen zu konfrontieren und grundsätzlich den Zeitdruck zu reduzieren.Die Dichotomie der Zeit.
Die alten Griechen hatten zwei Bezeichnungen für die Zeit: Chronos und Kairos. Der Gott Chronos, Vater des Zeus, steht für den tickenden Sekundenzeiger. Chronos muss ständig weiter tun. Wer seine Lebenszeit nicht effizient nutzt, der wird von Chronos verschlungen. Chronos steht für die Erfahrungen und die Weisheit. Kairos, der jüngste Sohn des Zeus, ist der Gott des rechten Augenblicks. Die Chancen liegen im aktuellen Moment, man muss die Gelegenheit beim Schopf packen, der richtige Augenblick ist flüchtig. Chronos steht für die Vergangenheit, Kairos für die Gegenwart. Wir sollten also nicht weiter auf ein Zeitfenster warten, sondern wir müssen die Chancen des aktuellen Moments nützen und die Zeit kreieren. Wie schafft man nun den Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Zeitqualitäten: Planen in der Zukunft, Tun in der Gegenwart, Lernen im Rückblick? Tipps für die Planung der Zeit, der Ziele und des richtigen Moments- Mache Timelines, gut geplante Mind-Maps helfen bei der Zeitplanung
- Trage auch angenehme Aktivitäten in den Zeitplan ein
- Halte dich an deinen Plan. Übernimm selbst die Verantwortung für deine Zeit.
- Gestatte dir, dass es auch mal stressig sein darf
- Setze Prioritäten – was ist dringend? Was ist wichtig? Und was ist keines von beiden?
- Sei ehrlich mit dir selbst, hinterfrage hinderliche Beliefs und blinde Flecken
- Streiche genussvoll so manche Aktivität von deiner ToDo-Liste
- Lege dir eine „Not-to-Do-Liste“ an
- Effizienz versus Effektivität: Die richtigen Dinge tun versus die Dinge richtig tun.
- Überlege, was du alles weglassen kannst. Was ist wirklich wichtig?
- Perfektionismus ist ineffizient: mit der 80/20 Regel (Pareto-Regel) erreichst du mit 20% Aufwand 80% Ertrag.
- Sei großzügig: gestatte Dir, manchmal die Zeit genussvoll zu vergeuden.
- Genieße den Flow und verliere dich in der Zeit
Mache dir am Morgen die Intention für deinen Tag bewusst: Was willst du heute kreieren?
- nimm dir drei Dinge für den Tag vor, schreib deine Vorhaben auf
- Am Abend überprüfe, was dir schon alles gelungen ist. Freu dich darüber!
