Traumjob oder Mamajob? oder beides? aber wie?
18. Juli 2016

Wie geht eine erfolgreiche Frauenkarriere trotz Kinder und Familie?

„Familienfreundlichkeit: Erfolgsfaktor für Unternehmen“ titelte karrierebibel.de kürzlich[1] – um in der nächsten Zeile zu offenbaren: „ein Kind ist der Karrierekiller schlechthin. ………… leider werden bis heute immer noch viele Beschäftigte vor die Entscheidung gestellt: Familie oder Karriere?“

Ein langer ermüdender Artikel widmet sich den Widrigkeiten dieses Themas. Positiv zu bemerken ist, dass alles schön ge-gendert ist, sprachlich einwandfrei. Ohja, wir haben doch 2016! Zumindest daran können wir das bemerken. Der Rest mutet altvertraut an.

In der Sache ist das Problem noch immer nicht gerecht verteilt: als ehemals alleinerziehende Führungskraft und als Karriere-Coach weiß ich: das Problem ist immer noch weiblich – besser gesagt – die Frauen haben das Problem. Es ist in allen Schichten weiblich und man wundert sich, dass die Menschheit in der westlichen Welt noch nicht ausgestorben ist. Naja, die Geburtenraten sind ja danach und ich möchte (nochmals) Erhard Busek zitieren (11/2015): „wir Europäer können die Flüchtlingsfrage auch als Überlebensfrage sehen!“

Aber zurück zum Thema: Die Rahmenbedingungen in Unternehmen haben sich sehr wohl positiv verändert, gesellschaftspolitische Mechanismen wirken in die richtige Richtung, sogar die Männer haben sich verändert. Das ist nicht mal zynisch gemeint: Ich kenne viele Männer die sich um ihre Kinder, Frauen und Familien sehr bemühen und auch etliche der Mühseligkeiten auf sich nehmen, von deren Existenz frühere Männergenerationen nicht mal eine Ahnung hatten.

Neue Rollenbilder braucht das Land

Das Problem besteht auf verschiedenen Ebenen: Ich halte das Fehlen von funktionierenden Rollenbildern in unserer gesamten Gesellschaft für das größte Problem. Das Leben unserer Mütter, die Rollenbilder unserer Väter und der früheren Generationen sind nicht mehr attraktiv. Die moderne, gut ausgebildete Frau hat sich in einen Hochleistungswahnsinn hinein manövriert bzw. manövrieren lassen, der nicht zu bewältigen ist. Gleichzeitig wirkt immer noch das über Generationen kultivierte Drohbild von der „Rabenmutter“. (hier ein kleiner vergnüglicher Video-Beitrag zum Thema: Florian Schröder: Frauen verstehen in 50 Sekunden )

„Da muss man sich halt besser organisieren und dann darf man sich nicht so viel antun – und dann geht das schon alles!“ Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich mir das damals auch genau so gedacht habe. Dann muss man feststellen, dass man diesen emotionalen Ausnahmezustand „Mutterschaft“ nicht genauso wie seine bisherige Karriere am Reißbrett planen kann. Alles, was man sich vorher so gedacht hatte, klappt dann plötzlich überhaupt nicht.

Mamajob oder Traumjob? Oder beides? Aber wie?

Viele Frauen sind dann überrascht: die Zeit mit dem Kind ist wunderbar und will genossen werden; gleichzeitig soll der Beruf auch wieder Beachtung finden. Oder auch die manchmal echt langweiligen Schattenseiten der Mutterschaft: Küberl-Schauferl-Spielen am Spielplatz, Brei-Koch-Rezepte wälzen und Berge von Wäsche waschen. Habe ich dafür studiert? Hilfe, wann darf ich mich wieder ins Büro flüchten und selbst bestimmen, wann ich meinen Kaffee trinke?

Und wahnsinnig anstrengend ist das auch noch: es bleibt kein Freiraum für die individuellen Bedürfnisse und kaum noch Energie für die Partnerschaft. Hierin liegen auch wirkliche Gefahren für die Paarbeziehung; nicht umsonst sind die Scheidungsraten hoch wenn die Kinder klein sind.

Hin und hergerissen, zwischen der Freude mit Kind und Familienleben und dem Wunsch, den eigenen Beruf und ein modernes Rollenbild zu leben, suchen viele Frauen eine Lösung des Dilemmas. Dieser Weg ist oftmals überschattet von der resignativen Einstellung: „das ist einfach so, es gibt keinen Ausweg!“

Jedoch liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, das EIGENE funktionierende Modell zu entwickeln, sich frei zu machen von alten Glaubenssystemen und hinderlichen alten Werten. Frühere Karrieremodelle und Familienmodelle funktionieren nicht mehr. Das NEUE muss jede Frau – und nicht zuletzt jede Familie – für sich selbst entwickeln.

5 Rollen für mehr Klarheit

Anhand des fantastischen 5-Rollen Modells (Kutschera-Resonanzmethode) gelingt es, Komplexität aus dem jeweiligen System raus zu nehmen und die notwendige Klarheit zu finden.

  1. Individuum: Was sind meine Bedürfnisse für mich als Individuum? Und wie lebe ich sie schon jetzt? Wie kann ich in einer Beziehung ganz geborgen und frei gleichzeitig sein? Was wünsche ich mir für die Zukunft in Bezug auf meine Rolle „Individuum“?
  2. Mann/Frau: Was brauche ich als Frau/Mann? Wie lebe ich meine eigene Weiblichkeit/Männlichkeit? Wie lebe ich Liebesbeziehung und wie Verliebtsein erhalten? Wie genieße ich meine Schönheit und Attraktivität?
  3. Hierarchie/Elternschaft: Wie gelingt es mir, Verantwortung zu übernehmen? Oder auch: wie gelingt es mir, Verantwortung abzugeben, mich verwöhnen lassen? Was bedeutet das in Bezug auf meine Rolle als Mutter/Vater? Was bedeutet „Hierarchie“ in Bezug auf meine berufliche Rollenerfüllung?
  4. Umfeld: Welche Kontakte habe ich außerhalb meiner Familie/Firma? Wie sind die Beziehungen zu Verwandten und Freunden? Welche Gestaltungsmöglichkeiten habe ich in meinem Umfeld? Was ist mir dabei wichtig?
  5. Spielen und gleichwertige Beziehungen: Wann habe ich das letzte Mal gespielt? Wo ist der Platz für Spielen und Leichtigkeit? Wie lebe ich meine Kreativität? Wo und mit wem kann ich besonders gut lachen? Wie gelingt ein gleichwertiges Miteinander?

Auf Basis dieser Fragen gelingt es, Klarheit über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erlangen. Man lernt dabei, diese Bedürfnisse wieder zu spüren und seine eigenen Bilder und die dazugehörigen Verhaltensweisen zu entdecken.

Auch wenn wir uns sicher sein können, dass wir Frauen in den letzten 100 Jahren viel erreicht haben, ist noch sehr viel zu tun. Alte Regeln und Werte zerfallen, Individualität und Flexibilität geben uns viel Freiraum, den wir gut nützen wollen: jedoch so nützen wollen, dass er genau für uns und unsere eigenen vielfältigen Bedürfnisse als Frau, Mutter, Liebespartnerin, Berufstätige, Freundin, ….etc. passt.

In meinen Karriere-Coachings gehen wir ganzheitlich an dieses Thema heran:

  • individuelle Ziele finden
  • eigene Rollenbilder für Mutterschaft, Familie und Beruf entwickeln
  • optimales Selbstmarketing betreiben und die praktische Umsetzung im Bewerbungsprozess oder in der Karriereplanung
  • Familienmanagement und organisatorische Tipps
  • Mut und Vertrauen finden, als Frau den eigenen Weg zu gehen

Erstmalig ab September 2016 biete ich Job-Coaching-Gruppen nur für Frauen an. Neben dem jeweiligen individuellen Veränderungsprozess kann jede Frau auch vom Austausch unter Gleichgesinnten profitieren. Gemeinsam gestalten wir in der wunderbar entspannten Atmosphäre der citySTILLE interessante Erfahrungen und schöne Begegnungen im Miteinander.

cityFRAUEN Jobwerkstatt @ citySTILLE

ab Freitag, 9. September 2016, zweiwöchig, 9.30 h bis 12.00 h, (Terminübersicht)

EUR 45,– pro Termin (Gesamtangebot EUR 270,– für den gesamten Zyklus)

Anmeldung bitte unter office@sabinahaas.at oder 0699 11165148

Ort: citySTILLE, 1020 Wien, Hollandstraße 18

 

[1] http://www.xing-news.com/reader/news/articles/329997?link_position=digest&newsletter_id=14226&xng_share_origin=email