Nachlese zu unserem Espresso Talk #21 vom 15. September 2021. Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas reden über die Motivation.
Wie wichtig ist der Faktor Motivation für unser Tun? Wie motivieren wir uns und was ist Motivation überhaupt?
Wir nähern uns in diesem Talk dem Thema Motivation erst mal aus unserer Sicht als Coaches. Da stellen wir oft fest, dass Menschen eher aus einem ordentlichen Leidensdruck heraus in die Beratung kommen.
Also könnte man erst mal oberflächlich annehmen, dass Menschen eher dadurch motiviert sind, Unlust zu vermeiden und Mangelzustände zu beseitigen, als dass sie hin zur Lust und zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse streben würden. Aber woher die Motivation auch jeweils kommt, ohne ihr geht meistens gar nichts.
Theoretische Grundlagen zur Motivation – sehr grob gegliedert, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Bei Freud und Maslow stehen die– bewussten und unbewussten – Triebe bzw. Bedürfnisse eines Menschen im Mittelpunkt der Motivationsfrage.
Viktor Frankl hat die Sinnfrage in den Mittelpunkt gestellt. Menschen sind also nicht nur durch ihre Triebe motiviert, sondern sie Streben nach Glück; ohne Sinn ist Glück nicht möglich.
Die positive Psychologie stellt auch die Glücksfrage ins Zentrum: Motivation ist Ausdruck von charakterlicher Stärke; Menschen wollen eher Glück finden, statt Leid zu reduzieren.
Flow ist sowohl Ursache als auch Wirkung von Glück und stellt eine wichtige Bedingung für die Leistungsmotivation dar. Damit wären wir bei einem der wichtigsten Treiber für intrinsische Motivation.
Von Herzberg kennen wir die 2 Faktoren der Motivation: primär und sekundär. Das Konzept kann man einigermaßen mit intrinsischer und extrinsischer Motivation vergleichen. Von Herzberg wissen wir, dass uns Geld nicht zufrieden macht, es kann nur die gefühlte Unzufriedenheit reduzieren.
Aus der Transaktionsanalyse kennen wir das Antreiber-Konzept. Die individuelle Motivation kommt entweder von „sei perfekt“, „sei stark“ „mach schnell“, „streng dich an“ oder „mach es allen recht“.
Von „gut zu großartig“ geht nur mit innerer, intrinsischer Motivation
Wir brauchen intrinsische Motivation und müssen Sinn empfinden, um wirklich großartige Leistungen zu erbringen. Das trifft auch zu, wenn es um die Erfüllung der eigenen Träume geht, für die man große Aufwendungen macht. Man braucht also ein gewisses Commitment, das man wie die Schwester der Motivation verstehen kann.
Wer will schafft Wege; wer nicht will sucht Gründe.
Ob nun einen Aufgabe als leicht oder nicht leicht zu erreichen empfunden wird, ist manchmal auch eine Frage der Motivation. Wie sehr will man diese Aufgabe wirklich schaffen? Viele Menschen haben das schon oft erlebt: wenn man etwas wirklich, wirklich will, gibt es immer Möglichkeiten.
Mythos Motivation.
Führungskräfte werden immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie sie ihre Mitarbeiter*innen motivieren können. Eine wichtige Frage spielt dabei aber erst mal das Menschenbild, das die Führungskraft grundsätzlich hat.
In der Management-Theorie spricht man auch von Theorie X/Theorie Y. Im einen Fall wird der Mensch für grundsätzlich gut motiviert gehalten. Im anderen Fall hält die Führungskraft die Menschen für eher anstrengungsvermeidend und schlecht motiviert. Die Führungskraft setzt damit aus ihrer Haltung heraus unterschiedliche Bedingungen für gutes Arbeiten.
In jedem Fall geht es aber auch gerade in der Arbeit einer Führungskraft auch um die Fähigkeiten, die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden zu stärken: Wir reden also besser von „motiviert sein“ versus „motiviert werden“.
Go For It Goals Dream Inspiration Believe Motivation Concept
Unsere heutige Conclusio, wie du selbst deine Motivation stärken kannst:
Entscheide dich, es einfach zu tun!
Manchmal ist die Angst vor negativen Konsequenzen ein legitimer Antreiber. Erinnern wir uns doch alle mal an unsere Schulzeit.
Stärke dein Commitment. Triff gute Vereinbarungen mit dir selbst und halte dich daran. Sei dir selbst ein/e verlässliche Partner*in
Eigenverantwortung übernehmen: setze dich selbst in den „driving seat“ deines Lebens!
Nimm dir kleinere, motivierende und erreichbare Ziel-Portionen vor. Eine gute Methode ist z.B.: die Gottwald-Methode: „nur heute ess‘ ich keine Schokolade!“ das Ziel ist leicht zu erreichen, und morgen kannst du dir das gleiche wieder vornehmen.
Besinne dich auf das, was im Hier und Jetzt schon da ist.
Konzentriere dich auf das Ziel, wo du hin willst: Blicke auf das Licht am Ende des Tunnels, dann ist auch schon der Weg dorthin heller erleuchtet!
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EspressoTalk
Mit meinen beiden lieben Kolleginnen Doris Maybach und Heidi Hauer öffnen wir gemeinsam jeden zweiten Mittwoch Morgen um 8.00 h unseren Espresso Talk und gestalten 30 bis 40 Minuten voller Inspirationen und Impulsen für den Tag.
Wir widmen uns wöchentlich einem anderen interessanten Thema, lassen Ergebnisse aus der Forschung, unsere Erfahrung als Coaches und unsere ganz persönlichen Erfahrungen einfließen – kurz und knackig.
Gutes Leben und Arbeiten ist der neue Clubhouse-Club von Doris Maybach, Heidi Hauer und Sabina Haas. Wir widmen uns der Frage, wie geht das gute Leben? Was braucht es, um es bewusst zu gestalten? Es geht um Themen rund um Lebensstil, Life Balance, Lebensfreude, Herausforderungen und Sinn. Um wöchentlich mit dabei zu sein, folge uns bitte auf Clubhouse.